A-Levels

ACHTUNG: Alle folgenden Informationen beziehen sich auf das Abitur in Rheinland-Pfalz!

Schriftliches Abitur

Das schriftliche Abitur im Fach Englisch in Rheinland-Pfalz besteht aus drei eng miteinander verbundenen Teilen: Hörverstehen (Listening), Leseverstehen (Reading) und Schreiben (Writing). Alle drei Teilbereiche werden am selben Tag geprüft und ergeben zusammen die Gesamtnote. Beginn der Prüfung ist landesweit einheitlich um 9:00 Uhr.

Listening (Hörverstehen)

Der Prüfungstag startet mit dem Hörverstehen. Dieser Teil dauert etwa 30 Minuten. Zu Beginn wird eine kurze Hörprobe eingespielt, um sicherzustellen, dass alle Teilnehmenden den Text klar und deutlich verstehen können. Kopfhörer sind nicht zugelassen – stattdessen muss die technische Ausstattung des Prüfungsraums so eingerichtet sein, dass alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen gute Hörbedingungen haben.

Die Hörtexte werden in der Regel zweimal abgespielt. Die Audio-Datei enthält alle Ansagen, steuert die Pausen und gibt die Arbeitszeit vor. Sobald das Endsignal ertönt, dürfen keine weiteren Eintragungen mehr vorgenommen werden; die Materialien werden sofort eingesammelt.

Die Aufgaben sind so gestaltet, dass verschiedene Hörverstehenskompetenzen überprüft werden: das globale Verstehen des Gesamtinhalts, das detaillierte Erfassen einzelner Informationen, das selektive Heraushören bestimmter Aspekte sowie das inferierende Verstehen, bei dem indirekte Bedeutungen erschlossen werden müssen. Typische Formate sind Multiple-Choice-Aufgaben, Zuordnungsübungen (Matching) oder Kurzantworten.

Der Hörverstehensteil macht 20 % der Gesamtnote im schriftlichen Abitur aus.

Reading (Leseverstehen)

Direkt im Anschluss an das Hörverstehen folgt der Bereich Leseverstehen mit einer Bearbeitungszeit von 60 Minuten. Zwischen beiden Prüfungsteilen liegt nur eine kurze Unterbrechung, die ausschließlich zum Einsammeln der Unterlagen genutzt wird.

Im Leseverstehen werden unterschiedliche Textsorten eingesetzt – von journalistischen Artikeln über Kommentare bis hin zu literarischen Auszügen. Auch hier steht ein breites Spektrum an Aufgaben im Vordergrund: globale Sinnentnahme, Detailfragen, Zuordnungsaufgaben oder inferierende Aufgaben, bei denen Schlussfolgerungen aus dem Text gezogen werden müssen.

Ebenso wie das Hörverstehen trägt auch das Leseverstehen 20 % zur Gesamtnote bei.

Writing (Schreiben)

Nach einer Pause von 10 bis 15 Minuten beginnt der Schreibteil. Für diesen Bereich steht eine Bearbeitungszeit von 225 Minuten zur Verfügung (einschließlich Auswahlzeit). 

Im Schreibteil geht es darum, sich differenziert, strukturiert und sprachlich korrekt zu einem vorgegebenen Thema zu äußern. Hierbei stehen in der Regel zwei Aufgaben zur Auswahl, von denen mindestens eine Aufgabe zentral gestellt wird. Ziel ist es, sowohl sprachliche Richtigkeit und Ausdrucksfähigkeit als auch inhaltliche Kohärenz und argumentative Stringenz nachzuweisen. Bewertet wird der Schreibteil im Verhältnis Sprache 60 % zu Inhalt 40 %.

Der Schreibteil ist der umfangreichste Bestandteil der Prüfung und fließt mit 60 % in die Gesamtnote ein.

Während der gesamten Prüfung dürfen die Schülerinnen und Schüler ein einsprachiges Wörterbuch sowie ein zweisprachiges Wörterbuch benutzen. Letzteres darf auch ein Wörterbuch der Herkunftssprache sein.

Mündliches Abitur

Das mündliche Abitur im Fach Englisch ist ein eigenständiger und gleichwertiger Bestandteil der Abiturprüfung. Während die schriftliche Prüfung stärker auf das Hör- und Leseverstehen sowie das schriftliche Ausdrucksvermögen abzielt, liegt in der mündlichen Prüfung der Schwerpunkt auf der aktiven Sprachproduktion, der Spontaneität und der kommunikativen Kompetenz.

Vorbereitungszeit

Die Prüfung beginnt mit einer Vorbereitungszeit, in der die Schülerinnen und Schüler Materialien erhalten, die als Grundlage für den Prüfungsteil dienen. Dabei kann es sich um Textausschnitte, Karikaturen, Statistiken oder kurze Sachtexte handeln, die eine inhaltliche Auseinandersetzung ermöglichen. Für diese Phase stehen in der Regel rund zwanzig Minuten zur Verfügung. Während der Vorbereitungszeit dürfen die Schülerinnen und Schüler ein einsprachiges Wörterbuch sowie ein zweisprachiges Wörterbuch benutzen.

Prüfungsgespräch

Im Anschluss folgt das eigentliche Prüfungsgespräch, das insgesamt etwa zwanzig Minuten dauert. Es wird vollständig auf Englisch geführt und gliedert sich in verschiedene Teile. Zunächst steht ein monologischer Abschnitt im Vordergrund: Die Prüflinge präsentieren ihre vorbereiteten Gedanken, zum Beispiel eine kurze Analyse, eine Argumentation oder eine Deutung des Materials. Daran schließt sich ein dialogischer Teil an, in dem das Prüfungsgespräch mit Nachfragen, Diskussionen oder weiterführenden Impulsen vertieft wird. Dieser Abschnitt prüft besonders die Fähigkeit, spontan auf Gesprächspartner zu reagieren, eigene Standpunkte zu vertreten und flexibel auf neue Argumente einzugehen.

Die Bewertung orientiert sich an klar definierten Kriterien. Entscheidend ist einerseits die sprachliche Richtigkeit – also Wortschatz, Grammatik und Aussprache. Darüber hinaus wird aber auch die inhaltliche Qualität der Beiträge beurteilt: Wie klar und strukturiert sind die Gedanken? Wie überzeugend wird argumentiert? Welche Strategien nutzt der Prüfling, um im Gespräch zu reagieren, nachzufragen oder Unklarheiten zu überwinden? Auch Flüssigkeit, Ausdrucksfähigkeit und kommunikative Angemessenheit spielen eine zentrale Rolle.

Insgesamt ermöglicht die mündliche Prüfung den Schülerinnen und Schülern, ihre Kompetenzen auf eine andere Weise unter Beweis zu stellen als in der schriftlichen Arbeit. Sie bietet Raum, persönliche Stärken wie Spontaneität, Redegewandtheit oder argumentative Überzeugungskraft einzubringen. Damit ergänzt sie die schriftliche Prüfung sinnvoll und trägt wesentlich zur Gesamtnote im Fach Englisch bei.